Ulla von Brandenburg
Manchmal Ja, manchmal Nein
kuratiert von Sabine Schaschl
Ulla von Brandenburgs komplexes und sinnliches Œuvre weist spezifisch ausgewählte kulturhistorische Referenzen in grosser medialer Bandbreite auf. In ihren Schwarz-Weiss-Filmen, Installationen, Performances, Wandmalereien und Zeichnungen nutzt sie ein Vokabular, das dem Theater entlehnt ist. Ihre Werke verzahnen Realität und Fiktion, Zuschauer- und Bühnenraum miteinander. Charakteristisch sind der Einsatz von Schatten und Spiegeln – Sinnbildern der Erkenntnis – sowie assoziativ entstandene, surreal anmutende Texte, die, gepaart mit den von ihnen unabhängig entstandenen Bildern, neue Sinnzusammenhänge schaffen.

Mit dem Titel «Manchmal Ja, manchmal Nein» bezieht sich Ulla von Brandenburg auf Anton Tschechows Komödie «Platonow» (1880), deren Titelfigur, ein Lehrer, die Ideen- und Prinzipienlosigkeit der Gesellschaft, in der er sich selbst gefangen fühlt, zur Sprache bringt. Gesellschaftskritik und der Wunsch, das Leben zu verändern, bilden auch das Movens vieler Kunstbewegungen der Moderne. Ulla von Brandenburg schlägt eine Brücke zu Tschechows Rückführung des Weltgeschehens auf die Prinzipien Ablehnung und Akzeptanz – also «manchmal Ja, manchmal Nein».
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